McAirrow 'HowStuffworks' Der Kollege aus vergangenen Tagen verwendete für seine Büchse im Kaliber .177 mit ca. 24 Joule Energie ein Kipplaufprinzip mit spielfrei einstellbarem Gelenk und ebensolchem Verschlußhaken. Das massive, nach alter Sitte braunierte Stahlsystem mit den außenliegenden übrigens erstklassig erhaltenen polierten Schlossteilen atmet hinten aus einem ca. 160 ccm Kolbenreservoir und hält vorne den Kipplaufmantel mit Gelenk und Verschluß. Alles in allem ist 'Howstuffworks' 110 cm lang und wiegt 2.8 Kg. Die schlitzlosen Bimetallschrauben lassen sich nur mit Spezialwerkzeug lösen. Deshalb könntet Ihr 'Howstuffworks' am Sonntag abend an den Laternenpfahl vor der Oper anketten, ohne daß wertvolle Einzelteile abhanden kämen. Ich gebe zu, daß dies schon damals ein eher seltener Wunsch gewesen sein dürfte.
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HowStuffworks - Der Schaft Eher amüsant die Tatsache, daß bereits vor Jahrhunderten auf dem lederbedeckten Kolbenreservoir eine Schäftung aus exotischem Restholz angebracht wurde, wohl um den Fortbestand unserer Regenwälder nicht zu gefährden. Die Befestigungsschellen, das Füllventil mit Abdeckschraube und die angedeutete Schaftkappe sind aus poliertem Messing. |
HowStuffworks von unten mit 'Diabolospender' |
HowStuffworks - mit geöffnetem System In den dünnwandigen sichtbaren Laufmantel wurde ein auch nach heutigen Maßstäben hochwertiger gezogener Lauf geringen Durchmessers eingespannt. So blieb wohl ein zusätzliches Volumen mit einer Art 'Lärmschutzfunktion'. Das Prinzip 'Spannbeton' verstieße heute natürlich gegen das moderne Dogma des spannungsfrei montierten Laufs. Ebenso erfüllt das verwinkelte und konstruktionsbedingt relativ große 'Lost Volume' im Transferport keine modernen Wünsche. Allerdings wurde der Transferport für mich überraschend schon damals mit einer Einstellschraube zur Querschnittsreduzierung ausgestattet. Für den modernen Wettkampfschützen nicht wirklich vertrauenerweckend erscheint sicher auch der direkt auf den Hahn wirkende Abzugshaken mit kilometerlangem Weg. Unser Wettkampfschütze findet indes als kleine Wiedergutmachung eine brauchbare Visierung mit einfachem Diopter und Korntunnel.
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HowStuffworks auf dem Schiessstand (25 Yards) Nach nur wenigen Tests und Einstellarbeiten beließ ich es bei der 22-25 Joule-Einstellung. Die Ergebnisse sind angesichts meiner Sehkraft, der einfachen Visierung sowie der primitiven Abzugsmimik vollkommen überzeugend. Eine Füllung liefert 40 gute Schüsse zischen 290 und 310 m/s. 25 davon seht Ihr unten: Howstuffworks erzielt ohne Optik mit Schulz-Diabolos jederzeit wiederholbar 5er-Gruppen zwischen 6 und 12 mm ctc. Darin sind meine körperlichen Einschränkungen bereits enthalten. Am Ende bleibt unklar, ob die excellenten Resultate in Sachen Präzision trotz oder gerade wegen der diversen Verstöße gegen heutige Konstruktionsprinzipien zustande kommen. Das Gesamturteil des englischen Königshauses hätte jedenfalls wohl lauten können: We are really amused. |
HowStuffworks Systemskizze Nur wenige Teile machten aber dennoch eine Menge Arbeit.
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